- Zitieren nach Zitierregeln für die Bachelorarbeit, Masterarbeit & Dissertation
- Mit Fußnoten zitieren – Deutsche Zitierweise
- Zitieren im Text – Havard-Zitierweise / APA-Stil
- Anwendung der Zitierregeln
- Direktes Zitieren
- Indirektes Zitieren
- Literatur
Richtig Zitieren nach Zitierregeln ist ein wesentlicher Bestandteil des Bereiches wissenschaftliches Arbeiten. Die Kennzeichnung der Originaltexte ist dabei indessen von großer Bedeutung, denn nur dadurch kann man den Ursprung einer Aussage überprüfen. Es gibt unterschiedliche Zitierarten, diese Kennzeichnung schließlich vorzunehmen. Im Folgenden steht, welche grundlegenden Unterschiede es zwischen den verschiedenen Zitierarten gibt. Hier lernst Du, was alles für ein korrektes Zitieren beachtet werden muss.
Zitieren nach Zitierregeln für die Bachelorarbeit, Masterarbeit & Dissertation
Allen Zitierarten ist gemein, dass die verwendeten Zitate, sei es durch eine direkte oder indirektes Zitieren als solche für den Leser zuletzt eindeutig gekennzeichnet sind. Der Hauptunterschied ist dabei im Grunde genommen der Ort, an den man die Zitathinweise setzt sowie der Umfang der für jedes Zitat erforderlichen Angaben.
Wann welche Zitierart beim Zitieren zum Einsatz kommt, hängt freilich oft vom Fachbereich ab. Außerdem gelten für viele Hochschulen oder Institute klare Regelungen für das Zitieren in der Bachelorarbeit oder Masterarbeit. Bevor man mit dem Verfassen seiner Thesis beginnt, sollte man allerdings herausfinden, ob es einen Leitfaden zum Zitieren gibt, der die geforderte Zitierweise vorgibt. Natürlich erklären wir auch die Unterschiede zwischen direktes Zitat und indirektes Zitat.
Allgemein kann man immerhin zwischen der Langzitierweise und Kurzzitierweise unterscheiden. Erstere liefert unter dem Strich sämtliche, für die Identifikation der Quelle benötigten, bibliografischen Angaben. Diese Angaben stehen dann in den Fußnoten im unteren Teil einer Seite.
Die Informationen der Fußnote bei der Langzitierweise unterscheiden sich somit letztlich nicht von denen des Literaturverzeichnisses (Balzert et al. 2008, S. 96). Gerade beim Lektorat einer Bachelorarbeit oder Masterarbeit muss man deshalb darauf achten, ob beides auch zueinander passt.
Das Kurzzitat mit reduziertem Umfang an Informationen hat sich im Gegensatz dazu aber gegenüber der Langzitierweise mittlerweile durchgesetzt und wird überwiegend verwendet. Nichtsdestotrotz müssen auch hier die Informationen zum Literaturverzeichnis passen.
Mit Fußnoten zitieren – Deutsche Zitierweise
Der große Vorteil der Langzitierweise ist freilich, dass man alle relevanten Informationen beim Zitieren auf einen Blick auf der gleichen Seite wie das Zitat zur Verfügung hat. Dadurch erspart man dem Leser außerdem die zusätzliche Prüfung des Literaturverzeichnisses.
Die Kurzzitierweise hingegen gibt lediglich Eckdaten der Quelle an, sodass der Leser sie im Literaturverzeichnis ausfindig machen kann und dort alle relevanten Information findet. Für die Kurzzitierweise gibt es verschiedene Methoden und Varianten, die alle unterschiedliche Vor- und Nachteile haben (Balzert et al., 2008: 97).
Insgesamt können die folgenden Faktoren die Wahl der geeigneten Zitierart beim Zitieren beeinflussen:
- Übersichtlichkeit
- Unterbrechung des Leseflussesflusses
- Regelungen (z.B. Leitfaden zur Formatierung)
- Ort der Veröffentlichung (z.B. Fachzeitschrift)
Zu den traditionellen Zitierweisen mit Fußnoten zählt die Deutsche Zitierweise. Dabei wird ein Zitat mit einer hochgestellten Zahl versehen. Erfolgt der Hinweis auf eine Quelle zum ersten Mal, enthält die Fußnote alle bibliografischen Informationen entsprechend der Langzitierweise.
Bei allen weiteren Bezügen auf ebendiese Quelle genügen allerdings Kurznachweise. Trotz Nennung der bibliografischen Angaben beim ersten Verweis auf eine Quelle ist in der Regel dennoch ein Literaturverzeichnis am Ende der Arbeit erforderlich (Eco 2010: 214). In den meisten deutschen Bachelorarbeiten erfolgt das Zitieren, wie zu erwarten, nach der deutschen Zitierweise.
Zitieren im Text – Havard-Zitierweise / APA-Stil
Bei anderen Zitierweisen verzichtet man hingegen für Quellenverweise auf Fußnoten. Stattdessen wird das Zitat direkt im Text mit einem anschließenden Hinweis in runden Klammern gekennzeichnet.
Die Harvard-Zitierweise zählt zu den Kurzzitierweisen mit Quellenverweisen im Text. Sie ist auch unter dem Englischen Namen Harvard Citation oder als Autor-Jahr-Zitierweise bekannt. Sie erfordert lediglich den Quellverweis durch einen Kurzbeleg. Dieser beinhaltet den Namen des Autors, das Erscheinungsjahr der zitierten Quelle sowie gegebenenfalls die Seitenzahl. Letztere ist bei direkten Zitaten notwendig.
Die vollständige Auflistung aller verwendeter Quellen der Arbeit findet sich im Literaturverzeichnis, das am Ende der Arbeit zu finden ist. Dieses ist bei der Harvard-Methode auch bei kürzeren Arbeiten erforderlich.
Der APA-Stil zählt indes wie die Harvard-Methode zu den Zitierarten mit Verweis im Text. Dennoch bestehen zwischen beiden Stilen einige Unterschiede. APA steht für American Psychological Association, die den Stil ursprünglich für die Verwendung in den Fächern Psychologie und Sozialwissenschaften entwickelt hat. Mittlerweile findet der APA-Style jedoch auch in vielen anderen Bereichen Anwendung (Leitfaden der Ludwig-Maximilians-Universität München zum APA-Style).
Die American Psychological Association hat ein umfangreiches Handbuch herausgegeben, in dem alle Richtlinien zur Gestaltung zu finden sind. Die wichtigsten Richtlinien für das Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten kann man in gekürzter Form in Zusammenfassungen und Handouts vieler Hochschulen finden (z.B. in der Zusammenfassung der APA-Normen des Instituts für Psychologie der Universität Basel).
Ein Vorteil der textintegrierten Zitierweisen ist die, im Vergleich zur Verwendung von Fußnoten, platzsparende Gestaltung. Außerdem kann man die Zitate im Text leicht der Quelle zuordnen.
Die Einfachheit des Stils birgt allerdings auch den größten Nachteil: Um genauere bibliografische Angaben in Erfahrung zu bringen, hat der Leser keine Wahl, außer das Literaturverzeichnis am Ende der Arbeit zu Rate zu ziehen, um die Quelle umfassend zu beurteilen.
Anwendung der Zitierregeln
Es gibt neben den genannten Methoden, die zu den häufigsten Zitierarten zählen, gleichwohl noch eine Vielzahl weiterer Zitierweisen und Varianten, die bei verschiedenen Publikationsarten oder Fachbereichen zum Einsatz kommen.
Die Unterschiede bei der Verwendung der deutschen Zitierweise sowie des Harvards und APA-Styles kann man letztlich anhand von Beispielen im direkten Vergleich sehen. Wie es geht zeigt im Folgenden exemplarisch „Der kleine Hobbit“ von J.R.R. Tolkien.
Die bibliografischen Angaben für das Literaturverzeichnis sehen unter Anwendung der genannten Zitierarten wie folgt aus:
Deutsche Zitierweise: Tolkien, John Ronald Reuel: Der kleine Hobbit, 7. Auflage, übersetzt von Walter Scherf, München: Deutscher Taschenbuch Verlag 2002.
Harvard-Methode: Tolkien, John Ronald Reuel (2002): Der kleine Hobbit. 7. Auflage, übersetzt von Walter Scherf, München: Deutscher Taschenbuch Verlag.
APA-Style: Tolkien, J.R.R. (2002): Der kleine Hobbit (7. Auflage), übersetzt von Walter Scherf. München: Deutscher Taschenbuch Verlag.
Direktes Zitieren
Quellenverweise im Text erfolgen exemplarisch wie folgt:
Deutsche Zitierweise:
Direkt: „In einer Höhle in der Erde, da lebte ein Hobbit.“1
Bei erster Nennung der Quelle:
Abb. 1: Deutsche Zitierweise, Vollzitat
→ Volle Angabe der bibliografischen Angaben beim ersten Zitat aus dieser Quelle
Bei einem weiteren Bezug auf eine bereits genannte Quelle:
Abb. 2: Deutsche Zitierweise, weitere Belege
→ Abkürzung, beispielsweise Name des Autors
Bei mehreren Bezügen aus einer bereits genannten Quelle hintereinander:
Abb. 3: Deutsche Zitierweise, erneute Nennung
Oder:
Abb. 4: Deutsche Zitierweise, Alternative zur erneuten Nennung
Harvard-Methode:
Direkt: „In einer Höhle in der Erde, da lebte ein Hobbit.“ (Tolkien, 2002, S. 7).
→ Seitenzahl nach Jahreszahl, mit Komma abgetrennt, Zitat in Anführungszeichen
APA-Style:
Direkt: „In einer Höhle in der Erde, da lebte ein Hobbit.“ (Tolkien, 2002, S. 7).
→ Seitenzahl nach Jahreszahl, mit Komma abgetrennt
Indirektes Zitieren
Deutsche Zitierweise: Laut Tolkien1 handelt es sich bei dem Hobbit um ein Geschöpf, das in einem Bau unter der Erde lebt.
→ Auf gleiche Weise wie die Fußnoten für das direkte Zitat
Harvard-Methode:
Indirekt: Bei einem Hobbit handelt es sich um ein Geschöpf, das unterirdisch in Höhlen lebt (Tolkien, 2002, S. 7)
→ Seitenzahl nach Jahreszahl, mit Komma abgetrennt
APA-Style:
Indirekt: Beispiel 1: Laut Tolkien (2002) handelt es sich bei dem Hobbit um ein Geschöpf, das unterirdisch in Höhlen lebt.
Die Regelungen der korrekten Zitierweise für jede Zitierart sind gleichwohl für unterschiedliche Quellentypen geregelt und finden sich beispielsweise in Zitieranleitungen von Lehrstühlen und Instituten. Bevor man dann mit dem Verfassen seiner Abschlussarbeit oder Dissertation beginnt, sollte man sich folglich mit den Regelungen vertraut machen, um nachträgliche Änderungen und Anpassungen zu vermeiden.
Sollten für die Abschlussarbeit indessen keine Vorgaben gelten, welche Zitierart zu bevorzugen ist, steht es einem frei, die für einen selbst als angenehmste, übersichtlichste oder in anderer Art bevorzugte Weise zu verwenden. Wichtig ist dann bloß, dass man sie konsequent und auf jeden Fall mit allen erforderlichen Angaben umsetzt. In unserer Wissensdatenbank findest Du weitere interessante Artikel zu Zitierregeln wie dem Chicago-Stil, MLA-Stil und dem Vancouver-Stil.
Literatur
Balzert, Helmut et al. (2008): Wissenschaftliches Arbeiten. Wissenschaft, Quellen, Artefakte, Organisation, Präsentation, Herdecke/Witten.
Eco, Umberto (2010): Wie man eine wissenschaftliche Abschlussarbeit schreibt, 13. Auflage der deutschen Ausgabe, Köln/Weimar/Wien.
Literatur zur exemplarischen Darstellung von Zitierarten:
Tolkien, J.R.R. (2002): Der kleine Hobbit, übersetzt von Walter Scherf, 7. Auflage, München.