- Welche Regeln gelten für den Vancouver-Style im Text?
- So sieht das Literaturverzeichnis beim Vancouver-Standard aus
- Diese Fehler bei Vancouver-Zitation im Text solltest Du vermeiden
- Literatur
Du sitzt an Deiner Bachelorarbeit, Masterarbeit oder Dissertation und sollst den Vancouver-Stil im Text verwenden. Aber wie funktioniert der eigentlich?
Es handelt sich um ein numerisches Zitiersystem, das 1978 in Vancouver (Kanada) entwickelt wurde. Auf einer Wissenschaftskonferenz stellten die Mitglieder des International Commitee of Medical Journal Editors (ICMJE) die Regeln für den Vancouver-Stil auf. Im Folgenden erfährst Du, worauf sie sich geeinigt haben.
Welche Regeln gelten für den Vancouver-Style im Text?
Bei diesem Stil sind die Quellen ausschließlich im Literaturverzeichnis zu finden – und nicht in Fußnoten oder im Fließtext. Das verbessert die Lesbarkeit der Arbeit. Nach jedem Zitat verweist Du jedoch im Text auf die Quelle, indem Du eine Nummer in Klammern dahinter schreibst (Sandberg, 2017: 133).
Die Nummerierung ist fortlaufend. Das heißt, die Quelle, die Du in deiner Abschlussarbeit als erstes zitierst, steht auch zuerst im Literaturverzeichnis. Die Zahlen im Text schreibt man meist in runde Klammern. Du kannst aber auch eckige Klammern verwenden oder die Nummer hochstellen.
Zitierst Du in einem Satz oder Absatz mehrere Quellen, trennst Du die dazugehörigen Nummern mit einem Komma. Für eine Quelle nutzt Du immer dieselbe Zahl, damit es nicht zu Verwirrungen kommt.
Abb. 1: Dieses Beispiel zeigt, wie Du im Text auf Deine Quellen verweist, Quelle: Technische Universität München
So sieht das Literaturverzeichnis beim Vancouver-Stil aus
Wenn Du den Vancouver-Stil im Text nutzt, dann notiere Dir immer gleich im Literaturverzeichnis die Quelle mit der zugehörigen Nummer. So kommst Du nicht durcheinander. Das Literaturverzeichnis ordnest Du nicht wie bei anderen Stilen wie etwa der Harvard-Zitierweise oder der deutschen Zitierweise üblich alphabetisch nach den Namen der Autoren. Stattdessen richtest Du Dich nach der Nummerierung. (Sandberg, 2017: 134) Das kann zum Beispiel so aussehen:
Abb. 2: Beispiel eines Literaturverzeichnisses im Vancouver-Stil, Quelle: Ebd.
Wie bei jedem Zitierstil musst Du im Literaturverzeichnis alle Informationen zur Quelle detailliert und vollständig aufführen. Dazu gehört der Name des Autors oder der Autoren, der Titel der Quelle, das Veröffentlichungsjahr und der Ort.
Je nach Art der Publikation kommen weitere Angaben hinzu. Bei Sammelbänden nennst Du den Herausgeber, bei Zeitschriften den Titel und die Heftnummer. Die Seitenzahlen gehören bei jeder Publikation dazu, die noch weitere Aufsätze oder Artikel von anderen Autoren enthält. Bei Online-Quellen gibst Du die URL und das Zugriffsdatum an.
Diese Fehler bei Vancouver-Zitation im Text solltest Du vermeiden
Der Vancouver-Stil ist etwas für Aufmerksame. Er erfordert viel Sorgfalt und Konzentration. Wenn Du im Vancouver-Stil im Text irgendwo in der Mitte eine Quelle anfügst, musst Du alle nachfolgenden Quellen neu nummerieren.
Vergiss nicht, auch das Literaturverzeichnis laufend zu aktualisieren. Wenn die Nummern der dort aufgeführten Quellen nicht mehr mit denen im Text übereinstimmen, kostet es viel Mühe, das wieder in Ordnung zu bringen. Und nichts ist ärgerlicher als ein heilloses Durcheinander kurz vor der Abgabe. Sei also lieber nicht nachlässig, wenn Du im Vancouver-Stil zitierst.
Wenn Du Dir nicht sicher bist, ob Du alles richtig machst, lies lieber noch einmal nach, frag Deinen Dozenten oder nutze ein Lektorat für eine Masterarbeit, Bachelorarbeit oder Dissertation.
Diese Zitationsart ist eine platzsparende Zitierweise, die den Lesefluss nicht beeinträchtigt. Er ist aber auch nicht ganz einfach. Du musst sehr konzentriert arbeiten, um nicht durcheinander zu kommen. Am besten überprüfst Du vor der Abgabe noch einmal alle Quellenverweise im Text und gleichst sie mit dem Literaturverzeichnis ab. Oder Du lässt Deine Abschlussarbeit noch einmal von jemandem auf richtiges Zitieren gegenlesen.
Literatur
Sandberg, Berit (2017): Wissenschaftliches Arbeiten von Abbildung bis Zitat. Lehr- und Übungsbuch für Bachelor, Master und Promotion, 3. Auflage Berlin.