- Im Vancouver Stil zitieren
- Das Nummern-Prinzip des Vancouver Stil
- Die wichtigsten Regeln des Vancouver-Stils
Der Vancouver-Stil ist eine Sammlung bestimmter Richtlinien, in denen die Art und Weise des Quellenverweises beim Thema wissenschaftliches Arbeiten geregelt ist. Der Vancouver-Stil wurde vom International Committee of Medical Journal Editors konzipiert. Zunächst fand diese Zitierweise vor allem im medizinischen Bereich Anwendung.
Statt des gewohnten Autor-Jahres-Verweises wie z.B. bei der Harvard-Zitierweise, greift jene Zitation auf ein numerisches System zurück. Demnach wird im Text eine Quelle mit einer Zahl angegeben. Im Literaturverzeichnis findet sich dann der vollständige Verweis auf die Quelle. Eine offizielle Übersetzung des Vancouver-Zitierstiles ins Deutsche gibt es übrigens nicht. Stattdessen kann man jedoch „Der Merkurstab“ verwenden.
Das wichtigste Prinzip beim Zitieren besteht dabei darin, dem Leser eine eindeutige Zuordnung der verwendeten Referenzen zu ermöglichen. Grundsätzlich solltest du die Ergebnisse der Literaturrecherche aufführen, die du auch tatsächlich verwendet hast. Dies bildet eine wichtige Grundlage des wissenschaftlichen Arbeitens und du solltest sie konsequent anwenden.
Im Vancouver Stil zitieren
Im Jahr 1978 trafen sich in Vancouver (Kanada) wissenschaftliche Redakteure auf einer Konferenz, um gemeinsame Richtlinien für das Zitieren festzulegen. Die Grundlage bildeten dabei die Uniform Requirements for Manuscripts submitted to Biomedical Journals, welche als Vancouver-Konvention betitelt wird.
Jener Zitierstil ist mittlerweile vor allem bei Medizinverlagen üblich. Daher trifft sich das Internationale Komitee der Editoren von medizinischen Zeitschriften (The International Committee of Medical Journal Editors, kurz ICMJE) in regelmäßigen Abständen. Dieses gilt als Nachfolge-Institution der Vancouver Konferenz.
Das Nummern-Prinzip des Vancouver Stil
Die Zitierweise im Text nach Vancouver lebt von einer fortlaufenden Nummerierung. Dabei steht jede Nummer für eine bestimmte Quelle. Die einzelnen Literaturangaben werden Vancouver fortlaufenden in Klammern gesetzt. Wenn mehrere Quellen gleichzeitig zitiert werden, können diese auch zusammengefasst werden. Bei der mehrmaligen Verwendung einer Quelle, wird deren Nummer einfach mehrmals verwendet.
Damit zeichnet sich die Zitierweise nach der Vancouver-Konvention vor allem durch ihre Einfachheit aus. Statt des Ausschreibens von Name und Jahr musst du hier lediglich eine Zahl angeben. Anders sieht es da beispielsweise beim APA-Stil aus.
Um den Aufbau des Vancouver-Stils nachvollziehen zu können, zeigen wir eine beispielhafte Darstellung:
Abbildung 1: Vancouver-Stil beim Citavi Support
Die wichtigsten Regeln des Vancouver-Stils
Im Folgenden fassen wir dir die relevantesten Grundlagen der Vancouver-Zitierweise zusammen:
- Die Quellenangaben sollten immer sprachneutral, international und computergerecht sein. Daher hat man sich auch für Nummern entschieden.
- Die Verwendung von Satzzeichen sollte sparsam erfolgen. Diese dienen letztlich der Abtrennung bibliografischer Elemente. Dabei werden Satzzeichen eingesetzt, um logische Abtrennungen zu verdeutlichen. Während der Punkt bibliografische Gruppen trennt, separieren Komma und Semikolon Elemente innerhalb einer bestimmten Gruppe voneinander.
- Der Punkt stellt kein Abkürzungszeichen dar und der Zwischenraum zählt als Strukturgeber. Folglich schreibst du Vornamen und abgekürzte Zeitschriftentitel ohne Punkt. Ein Leerzeichen trennt wiederum den Zu- vom Vornamen.
- Anführungszeichen sind bei dieser Zitierweise nicht zulässig.
- Das Komma fungiert als Aufzählungszeichen, runde Klammern als Quellenmerkmal innerhalb des Fließtextes und eckige Klammern als Ergänzung im Quellenverzeichnis. Innerhalb des Quellenverzeichnisses erfolgt eine alphabetische Anordnung und jeder Eintrag wird mit einem Punkt abgeschlossen.
- Jede Quelle, die im Text zu finden ist, sollte natürlich auch im Quellenverzeichnis zu finden sind. Vollständigkeit und ein sauberes Zitieren sind das oberste Gebot beim Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten.
Tipp:
Wenn du eine wissenschaftliche Arbeit erstellst, verwende von Anfang an das Zitiertool von Word. Hier kannst du zwischen den unterschiedlichen Zitierweise auswählen und auch jegliche Arbeit mit der Formatierung bleibt dir erspart. Dadurch bleibt dir am Ende viel Zeit und Arbeit erspart.
Abbildung 2: Zitierstil im Word-Programm auswählen, Erklärung der Universität Tübingen
Der Vancouver-Stil stellt folglich eine einfache Art des Zitierens dar. Aber auch hier ist, wie bei den anderen Methoden, auf ein sauberes und einheitliches Zitieren zu achten. Sobald du den Stil jedoch ein paar Mal angewendet hast, beherrscht du in der Regel auch schnell die korrekte Reihenfolge. Ein Lektorat und Korrekturlesen gibt dir zusätzlich Sicherheit.