Der APA-Stil wird nun kompakt im Überblick und auch im Detail behandelt. Wissenschaftliches Schreiben bringt immer auch die Lektüre und das Heranziehen von Arbeitsergebnissen anderer mit sich. Damit einher geht für den Autor eine Belegpflicht. Nicht nur das Zitat als solches muss erkenntlich gemacht, sondern auch seine Quelle und sein Urheber müssen genannt werden. Um das Forschen zu erleichtern und Urheberrechte zu schützen, gelten für das Zitieren von Quellen diverse internationale Standards. Der APA-Stil ist einer davon. Wir erklären im folgenden Artikel, wie du den Standard anwenden kannst.
Der APA-Stil: Was zeichnet ihn aus?
Entwickelt von der namensgebenden American Psychology Association, stammt das amerikanische Zitationsverfahren APA-Stil aus den Fachbereichen Sozialwissenschaft und Psychologie. Mittlerweile aber kommt es auch in anderen Wissenschaftszweigen zum Einsatz. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: eine unkomplizierte Handhabung und ein unmissverständliches Regelwerk.
Genau wie bei der Harvard-Zitierweise kannst du mit dem APA-Stil auf Fußnoten im Fließtext verzichten. Stattdessen erfolgt der Quellenverweis in Form einer Autor-Datum-Seite-Angabe kurz und knapp in Klammern direkt hinter dem Zitat. Die ausführliche Auflistung sämtlicher bibliografischer Informationen wird dabei auf das Quellen- bzw. Literaturverzeichnis verlagert. Klare Vorgaben regeln dabei, welche Schreibweisen du dafür verwenden musst (siehe Abbildung 1, „Chapter 6“).
Abbildung 1: Die Inhalte des Publication Manual der American Psychological Association
Zitieren nach APA-Stil für die Bachelorarbeit und Masterarbeit
Die wesentlichen Bestandteile des APA-Stils sind der Quellenverweis direkt im Fließtext und das Quellen- bzw. Literaturverzeichnis am Ende der Arbeit. Der formelle Aufbau beider Bestandteile ist klar geregelt.
Der Quellenverweis im Fließtext nach APA
Der Quellenverweis erfolgt nicht etwa wie für die Deutsche Zitierweise als Fußnote, sondern direkt im laufenden Text. Das gilt sowohl für ein direktes Zitat als auch für indirekte Zitate. Dabei genügt es, wenn du auf den Nachnamen des Autors, das Erscheinungsjahr der Quelle und gegebenenfalls die Seite, auf der das Zitat zu finden ist, verweist. Der Quellenverweis im Fließtext weist den Leser knapp darauf hin, dass er ausführliche bibliografische Informationen im Literaturverzeichnis nachschlagen kann. Handelt es sich um ein reguläres Zitat, setzt du den Quellenverweis noch vor dem Satzzeichen in Klammern hinter das Zitat.
Handelt es sich dagegen um einen Auszug, der den Umfang von 40 Wörtern überschreitet, wird der Quellenverweis dem Zitat vorangestellt. Entscheidest du dich dafür, den Namen des Autors bereits im Fließtext einzubringen, muss dieser im Quellenverweis nicht mehr genannt werden. Handelt es sich beim Urheber um mehrere Autoren oder eine Institution, bestimmen weitere Regelungen die einheitliche Schreibweise (siehe Abbildung 2). Weitere interessante Infos zu dem Thema gibt es unter: im Text nach APA zitieren.
Abbildung 2: Übersicht über den Standard im Leitfaden der Fachhochschule Nordwestschweiz
Das Quellenverzeichnis im APA-Stil
Die ausführliche Auflistung sämtlicher bibliografischer Informationen erfolgt schließlich im Quellen- bzw. Literaturverzeichnis nach APA. Wichtig ist, dass du hier nicht alle Quellen anführst, die du gelesen sondern nur jene, die du tatsächlich zitiert hast. Dabei ordnest du nicht nach Art der Quelle oder Erscheinungsjahr, sondern nach der alphabetischen Reihenfolge der Autorennachnamen. Aufzulisten sind bei Zitaten aus Büchern Autorenname, Titel, Erscheinungsjahr, Herausgeber, Band, Auflage, Verlagsort und Verlag. Bei einem Zeitungsartikel nach APA musst du neben Autor, Erscheinungsjahr und Titel, den Zeitschriftname, den Jahrgang oder die Heftnummer sowie den Seitenbereich angeben.
Handelt es sich dagegen um eine Internetquelle ist auch die Nennung der URL nötig. Eine Besonderheit des Standards ist die Trennung der Informationen durch Punkte. Zudem kannst du dich bei der Nennung des Autorennamens auf seinen Nachnamen und das Initial seines Vornamens beschränken. Bei jeder angegebenen Quelle wird der Text ab der zweiten Zeile eingerückt.
Tabelle 1: In zwei Schritten zum korrekten APA-Stil
Da der APA-Stil vollständig auf Fußnoten als Quellenverweise verzichtet, ist ihre Handhabung recht simpel. Anders als der relativ freie Harvard-Stil, lässt sie dir aber keinen Handlungsspielraum. Zitiert wird exakt so, wie es das strikte Regelwerk bestimmt. Für die einen macht das das Zitieren leichter, anderen ist das Konzept zu starr. Bedenken solltest du, dass bei der Wahl einer Zitierart vor allem dein Fachbereich und dein Betreuer das letzte Wort hat. Bevor du dich also für ein bestimmtes Zitationsverfahren entscheidest, solltest du unbedingt Rücksprache mit einem Prof oder Betreuer halten. Zudem kann ein Lektorat und Korrekturlesen dabei helfen, die Ziztierweise auch konsequent in der Bachelorarbeit oder Masterarbeit umzusetzen.