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Literaturrecherche für die Bachelorarbeit | Anleitung & Tipps

Literaturrecherche für die Bachelorarbeit und Masterarbeit
Inhalt:

Die Literaturrecherche: Wer eine Bachelorarbeit oder Masterarbeit verfasst, kommt um diesen Arbeitsschritt nicht herum. So bedeutend die Recherche und Beschaffung von Literatur ist, so viele Fragen wirft sie schließlich auf. Woher soll man die Literatur nehmen? Eignet sich jeder Text als Quelle? Was man über die Methoden der Literaturrecherche wissen muss, um sie dann effektiv und erfolgreich anzugehen, steht hier.

Die Literaturrecherche in der Bachelorarbeit

Die schlechte Nachricht zuerst: Literatur ist nicht gleich Literatur. Demnach eignet sich nicht jeder Text dazu, beispielsweise als Quelle für eine Abschlussarbeit oder sogar Dissertation zu dienen. Doch nun die gute Nachricht: Wer sich bereits genauer mit seinem Thema befasst hat und einige grundlegende Dinge berücksichtigt, findet bald den Weg durch den Literaturdschungel.

Zunächst gibt es zwei Ausgangssituationen für die Literaturrecherche. Entweder man hat bereits eine Bibliographie zu einem bestimmten Thema und versucht, die Literatur ausfindig zu machen. Oder die Recherche dient dazu, eine Bibliografie zu erstellen. Dabei liegt der Schwerpunkt dabei, herauszufinden, was für Literatur es zu einem Thema überhaupt gibt.

Man unterscheidet zwischen Primär und Sekundärliteratur. Welche Literatur wozu zählt, ist vom Thema abhängig. Daher ist es wichtig, das Thema vorab einzugrenzen, sodass die Unterscheidung leicht fällt. Schreibt man beispielsweise über die Romane des Autors X, wären diese die Primärliteratur. Schreibt man hingegen über eine Rezension Y zum Roman des Autors X, wäre diese die Primärquelle.

Bei Quellen, die man in seiner Arbeit zitieren möchte, sollte man auf die Zitierfähigkeit und Zitierwürdigkeit achten. Das heißt, die Quelle wurde veröffentlicht, ist eindeutig identifizierbar und es besteht die Möglichkeit, als Zitate verwendete Inhalte mit den Textstellen der Originalquelle zu vergleichen (Balzert et al., 2008: 76 ff.).

Wie man die Literaturrecherche angeht

Wissenschaftliche Literatur findet man als selbstständige Publikationen wie Bücher und Zeitschriften sowie als unselbstständige Publikationen wie Beiträge und Artikel, die in Sammelbänden, Fachzeitschriften und Journalen erschienen sind (Franke, 2014: 8). Aus der großen Menge an Literatur, die für eine Bachelorarbeit oder Masterarbeit verwendbar ist, ergibt sich eine Fülle an Materialien und Informationen, die es zu sichten und organisieren gibt.

Die Suche nach Literatur ist somit sehr umfangreich. Daher sollte man viel Zeit einplanen. Es kann passieren, dass man auf ein nicht verfügbares oder verliehenes Buch warten muss, bevor man es für seine eigene Recherche nutzen kann. Üblicherweise beginnt man mit der Recherche, um eine Bibliografie zu erstellen. Sobald man diese vorläufig erstellt hat, beschafft man die Literatur.

Einen guten Überblick über themenbezogene Literatur bieten Handapparate und Bibliografien der der Bibliothek des Lehrstuhls oder des eigenen Fachbereichs. Diese listen Literatur auf, von deren Relevanz und Zitierwürdigkeit man ausgehen darf. Ebenso sind Schlagwortkataloge und Autorenverzeichnisse gute Optionen. Diese können vor Ort vorhanden sein, etwa als Karteikasten oder tatsächlicher Katalog, oder aber digital.

Sollte die Fragestellung der Bachelorarbeit oder Masterarbeit so spezifisch sein, dass es schwierig ist, überhaupt themenrelevante Literatur zu finden, lohnt sich die Nachfrage beim Betreuer, ob er bei der anfänglichen Suche weiterhelfen kann.

Wo man Literatur für die Bachelorarbeit findet

Es gibt verschiedene Wege, Literatur zu recherchieren:

  • Bibliotheken (Hochschulbereich, Fachbibliotheken, aber auch öffentliche und private Bibliotheken, Nationalbibliotheken, digitale Bibliotheken)
  • Fernleihe-Service der Bibliotheken
  • Dokumentierungsdienste
  • Allgemeine Suchmaschinen und Suchmaschinen für wissenschaftliche Arbeiten
  • Eventuell Enzyklopädien

(Balzert et al., 2008: S. 86ff.).

Bevor man mit der Recherche beginnt, lohnt es sich, sich einen kurzen Überblick über das deutsche Bibliothekssystem und die wichtigsten wissenschaftlichen und fachbezogenen Bibliotheken zu verschaffen, um sicherzustellen, dass man die Recherche an den richtigen Stellen ansetzt und so die zur Literaturbeschaffung eingeplante Zeit auch effektiv nutzt (Brink, S. 2013: 52-53).

Wenn Bücher in der Bibliothek des Lehrstuhls nicht verfügbar sind, können sie über die Fernleihe bestellt werden. Dabei wird Literatur aus der Bibliothek einer anderen Universität oder Institution entliehen. Daneben gibt es auch Dokumentlieferdienste, mit dem die Literatur per Post oder E-Mail übermittelt wird (Balzert et al., 2008: 88.)

Mittlerweile gibt es mit digitalen Bibliotheken auch die Möglichkeit, auf Literatur auf dem digitalen Weg als E-Books und digitalisierte Versionen der Printausgaben zuzugreifen. Google Books ist eine der bekanntesten digitalen Bibliotheken.

Neben diesem Dienst stellt Google mit Google Scholar außerdem eine Datenbank für die Suche nach wissenschaftlichen Publikationen zur Verfügung. Über das Menü oben links kommt man zur Eingabemaske für die erweiterte Suche.

Google Scholar
Abb. 1: Google Scholar

Die Anzahl weiterer allgemeiner oder fachspezifischer Portale, die E-Books, Fachartikel und Fachzeitschriften zur Verfügung stellen, ist schier unendlich. Über viele digitale Bibliotheken wie JSTOR kann man sich mit den Zugangsdaten seiner Universitätsbibliothek einloggen und hat so Zugang zu dem bereitgestellten Angebot.

JSTOR
Abb. 2: JSTOR

Literaturkatalog, Datenbank, Verzeichnis

Bibliografische Datenbanken sind themenbezogen und geben Auskunft über Literatur zu einem bestimmten Fachbereich. Bibliothekskataloge sind bestandsbezogen und informieren über den Bestand und die Verfügbarkeit der Literatur einer Bibliothek. Unabhängig von der Art der Datenbank gilt: Erweiterten Suche sollte man bevorzugen, um die Suche nach geeigneter Literatur so zielgenau wie möglich gestalten.

Ein Beispiel für bibliografische Datenbanken ist Pubmed für biomedizinische Literatur und die Online-Datenbank der BDSL für deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft.

Pubmed
Abb. 3: Pubmed

Online-Datenbank der BDSL
Abb. 4: Online-Datenbank der BDSL

Ein Beispiel für einen digitalen Bibliothekskatalog ist der Gemeinsame Verbundkatalog der Länder Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein, Thüringen und der Stiftung Preußischer Kulturbesitz.

Gemeinsamer Verbundkatalog
Abb. 5: Gemeinsamer Verbundkatalog

Es besteht auch die Möglichkeit, mehrere Datenbanken mithilfe von Metasuchmaschinen zu durchsuchen. Der Karlsruher Virtuelle Katalog, kurz KVK, bietet beispielsweise die Option, nationale und internationale Datenbanken zu durchsuchen.

Karlsruher Virtuelle Katalog
Abb. 6: Karlsruher Virtuelle Katalog

Eine weitere Möglichkeit, Literatur zu beschaffen, ist die Recherche bei Fachverbänden sowie NGOs und Vereinen. Einige Organisationen und Körperschaften verlegen eigene Fachliteratur, führen Studien durch oder verfügen über Literaturverzeichnisse, die über themenbezogene Publikationen Auskunft geben können.

Fachliche Relevanz im Auge behalten

Hat man beispielsweise die ersten Titel für seine Bibliografie gefunden, kann man mit dem Schneeballprinzip auf Grundlage dieser schnell weitere themenrelevante Quellen auffinden. Dabei verfolgt man die Literatur einer Quelle nach, um deren Quellen wiederum nachzuverfolgen und zu sichten. Mit dieser Methode kann man schnell ein Netz aus zitierwürdigen Quellen aufzuspüren (Einführung in die Literaturrecherche der Georg-August-Universität Göttingen, Abteilung Handel der wirtschaftlichen Fakultät:).

Ein Nachteil des Schneeballprinzips ist, dass man so oft in einen Kreis älterer Literatur gerät und aktuelle Veröffentlichungen nicht berücksichtigt. Deswegen sollte man sich nicht bloß auf dieses Prinzip beschränken, sondern stets auch ein Auge auf aktuelle Publikationen haben und die Thesen älterer Werke mit neuen Forschungsergebnissen und Ansichten vergleichen.

Die Möglichkeiten der Literaturbeschaffung sind so vielfältig wie unterschiedlich. Welche davon bevorzugt für das Verfassen der eigenen Thesis hinzugezogen werden sollten sind präferenz- und themenabhängig. Gerade zu aktuellen Themen findet man vermehrt digitale Artikel in aktuellen Veröffentlichungen als bei historischen Themen. Dennoch sollte man sich nie auf eine Literaturart beschränken und über die gesamte Quellenlage einen guten Überblick erhalten. Dann fällt auch das spätere Korrekturlesen der Bachelorarbeit leichter, weil alle Daten leicht zu finden sind.

Die Literaturrecherche ist ein wesentlicher Bestandteil beim Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten. Man sollte daher genug Zeit dafür vorsehen und sich bereits vorab über Recherchemöglichkeiten zu seinem Themengebiet informieren, um keine Zeit mit der Suche nach weniger relevanter Literatur und nicht den Blick für das Wesentliche zu verlieren.

Nur mit einer guten Vorbereitung und einer strukturierten Vorgehensweise kann man in der Literaturflut den Überblick behalten und das Beste aus seiner Literaturrecherche rausholen.

Literatur

Balzert, Helmut et al. (2008): Wissenschaftliches Arbeiten. Wissenschaft, Quellen, Artefakte, Organisation, Präsentation, Herdecke/Witten.

Brink, Alfred (2013): Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten: Ein prozessorientierter Leitfaden zur Erstellung von Bachelor-, Master- und Diplomarbeiten, 5. Auflage, Wiesbaden.

Franke, Fabian (2014): Schlüsselkompetenzen: Literatur recherchieren in Bibliotheken und Internet, Stuttgart.

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