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Bachelorarbeit im Unternehmen schreiben
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Neben dem klassischen Weg die Bachelorarbeit zu schreiben, gibt es noch eine weitere Möglichkeit. Sie stößt nicht zuletzt bei der deutschen Wirtschaft auf hohe Akzeptanz : Die Option die Bachelorarbeit in einem Unternehmen zu schreiben.

Über diese Alternative nachzudenken, erweist sich als lohnenswert. Die Mehrheit der deutschen Unternehmen zeigt sich nämlich mit der fachlichen Kompetenz der Bachelorabsolventen in Unternehmen außerordentlich zufrieden. Dies sagt auch eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln (Briedis u.a. 2011). Demnach sind die Einstiegschancen in den Unternehmen nach Abschluss des Studiums besonders für Informatiker, Ingenieure und Naturwissenschaftler überdurchschnittlich hoch.

Aber ist diese alternative Möglichkeit zur klassischen Bachelorarbeit auch wirklich für jeden Studierenden empfehlenswert? Was ist zu beachten, wenn man überlegt, seine Bachelorarbeit in einem Unternehmen zu schreiben? Wo liegen hier die Vor- und Nachteile? Dieser Artikel klärt über die Chancen und Risiken einer Bachelorarbeit im Unternehmen auf.

Schritt für Schritt zur Bachelorarbeit im Unternehmen – Die Vorgehensweise

Studiert man an einer praxisnahen Fachhochschule hatte man wahrscheinlich von Anfang an im Sinn, die Bachelorarbeit in Kooperation mit einem externen Unternehmen zu verfassen. Wenn das zutrifft, hat man auch genügend Zeit, die dafür nötigen Vorbereitungen zu treffen. Dabei geht man  optimalerweise schrittweise vor.

Ein gutes Thema aufspüren

Trägt man sich mit dem Gedanken, die Bachelorarbeit im Unternehmen zu schreiben, sollte man zunächst einige Vorarbeiten leisten. Für die Vorarbeiten sollte man bis zu 5 Monate einplanen.

Der allererste Schritt besteht darin, die geltende Prüfungsordnung der heimischen Universität  zu konsultieren. So findet man heraus, ob das Schreiben extern hier überhaupt erlaubt ist. Ist das nicht der Fall, erübrigen sich weitere Überlegungen.

Besteht jedoch diese Möglichkeit, sollte man in einem zweiten Schritt herausfinden, ob es Kooperationsvereinbarungen zwischen der Uni und den Unternehmen gibt und wie diese konkret aussehen. Typischerweise gibt es im Zusammenhang mit dem Schreiben von Bachelorarbeiten in Unternehmen einige Regeln zu beachten oder aber die Themenauswahl ist fest vorgegeben. Sollte man in dem Pool an vorgegebenen Themen bereits fündig werden, kann man sich entweder auf diese ausgeschriebene Stelle, also auf das vorgegebene Thema, bewerben. Oder aber man bewirbt sich per Initiativbewerbung. In diesem Fall muss man allerdings selbst mit einem eigenen Themenvorschlag aufwarten.

Ist auf diese Weise partout kein passendes Thema ausfindig zu machen, kann man sich auch – sofern die Prüfungsordnung das zulässt – bei einschlägigen Online-Portalen wie connecticum.de oder praktikum.info inspirieren lassen. Auf solchen Jobbörsen bieten Arbeitgeber das Schreiben von Bachelorarbeit in ihren Unternehmen öffentlich an und man erfährt gleichzeitig Details über die dargebotenen Rahmenbedingungen, wie Dauer, Anforderungen, Thema und ggf. Vergütung.

Connecticum - Jobbörse
Abb. 1: Connecticum – Jobbörse

Das passende Unternehmen entdecken

Anschließend ist es an der Zeit, das passende Unternehmen für die Bachelorarbeit zu finden, jedenfalls in dem Fall, dass das Thema der Bachelorarbeit alternativlos feststeht. Hierzu bieten sich Besuche auf Jobmessen an, ebenso wie Tage der offenen Tür oder das berühmte Schwarze Brett der heimischen Universität. Zudem kann man den Betreuer an der Hochschule, der mit Sicherheit über wertvolle Kontakte verfügt, nach Empfehlungen fragen.

Egal wie man das passende Unternehmen findet. Neben der Wahl des richtigen Themas sollte die Wahl des Unternehmens auch schon zu diesem Zeitpunkt im Hinblick auf eventuelle Übernahmechancen nach dem Studium getroffen werden.

Zwei Betreuer finden

Ist man bezüglich der Themenauswahl und des Unternehmens endlich fündig geworden, gilt es nun, zunächst einen akademischen Betreuer zu finden. Dieser muss das gefundene Thema absegnen und sich dazu bereitfinden, die Betreuung zu übernehmen.

Eine Besonderheit bei einer externen Bachelorarbeit im Unternehmen, ist, dass es zwei Betreuer gibt – den eben erwähnten akademischen Betreuer und den Betreuer des Unternehmens. Hier ist nun Fingerspitzengefühl gefragt, denn die Interessen dieser beiden Betreuer sind nicht immer deckungsgleich. Während der Betreuer der Uni auf korrektes wissenschaftliches Arbeiten des Absolventen besonderen Wert legt, ist dem Betreuer des Unternehmens naturgemäß mehr an den praktischen Ergebnissen der Bachelorarbeit gelegen.

Diesen Interessengegensatz heißt es in Übereinstimmung zu bringen, bevor die Arbeiten an der Bachelorarbeit losgehen. Dies tut man am besten schriftlich.

Der Interessenausgleich

Um die geschilderten Interessenskonflikte zu vermeiden, ist eine gute Kommunikation und eine frühzeitige Planung notwendig. Laut Schmidt (2013) bringt man am besten alle beteiligten Parteien rechtzeitig an einen Tisch und kommuniziert offen die anstehenden Punkte. Idealerweise verabredet man dies, wie gesagt, schriftlich.

Die wichtigsten zu erörternden Punkte betreffen zunächst den Zeitplan und den Umfang der Bachelorarbeit. Es mag vielleicht trivial klingen, aber es muss vorher klar sein, dass der Absolvent ausreichend Bearbeitungsfreiraum im Unternehmen für seine Bachelorarbeit erhält. Erweist sich der Studierende nämlich als tüchtige Kraft, kann er unfreiwillig schnell zum Laufburschen degradiert werden, mit dem Ergebnis, dass der zuvor definierte Zeitplan für die Bachelorarbeit nicht mehr zu halten ist.

Ferner muss man abklären , auf welche Ressourcen des Unternehmens der Absolvent zugreifen darf und auf welche nicht. In diesem Zusammenhang sollte man außerdem kodifizieren, wie mit sensiblen Daten des Unternehmens umzugehen ist. Deren Kenntnisnahme mag für das Schreiben der Bachelorarbeit unerlässlich sein, deren zeitnahe Kommunikation an die Konkurrenz im Rahmen einer Bachelorarbeit kann sich das Unternehmen aus nachvollziehbaren Gründen allerdings zunächst verbieten.

Hierzu sollte man eventuelle Sperrfristen vorher so festlegen, dass sie den Zeitplan für die Abgabe der Bachelorarbeit mitberücksichtigen (Siehe Regelungen der Hochschule Neubrandenburg zu Vereinbarungen hinsichtlich einer Bachelorarbeit im Unternehmen).

Weiterer Klärungsbedarf

Natürlich sollte bei einem solchen Meeting auch das Thema Vergütung angesprochen werden. Hierbei sollte sich der Studierende darüber im Klaren sein, dass er dem Unternehmen mit seinen Forschungsergebnissen unter Umständen geldwerte Vorteile einbringt. Das gilt besonders für Absolventen technischer Studiengänge, die im Rahmen ihrer Bachelorarbeit häufig Produkte entwickeln. Hier sollte man es nicht versäumen, gegebenenfalls die nötigen Patente anzumelden, zumindest dann, wenn man bei der anschließenden Vermarktung des Produkts finanziell nicht in die Röhre gucken möchte.

Auch das Urheberrecht an der Bachelorarbeit sollte aus dem gleichen Grund beim Studierenden verbleiben. Falsche Bescheidenheit ist bei der Aushandlung des Entgelts also überhaupt nicht angebracht. Vergütungen zwischen 700-900 Euro monatlich gelten als üblich.

Zu guter Letzt sollte auch vorab vereinbart werden, in welchem zeitlichen Umfang der Betreuer des Unternehmens dem Studierenden zur Verfügung steht – nur um spätere Missverständnisse auszuschließen. Wird man außerdem unnötig unter Zeitdruck gesetzt, fehlt oft die Muße für Literaturrecherche oder das Korrekturlesen einer Bachelorarbeit oder Masterarbeit. Dies kann sich negativ auf die Note der Arbeit auswirken. Umgekehrt sollten auch Vereinbarungen bezüglich des Studierenden hinsichtlich Arbeitszeit und Anwesenheitspflichten getroffen werden. Nicht, dass unternehmensseitig hinterher ein Murren bezüglich zu häufiger Abwesenheit in Bibliotheken zur Literaturrecherche oder ähnliches entsteht.
Wenn man über diese Punkte einen Konsens erzielt, steht dem Schreiben der Bachelorarbeit im Unternehmen nichts mehr im Wege (Wie die beschriebene vertragliche Vereinbarung konkret aussehen kann, zeigt an einem weiteren Beispiel die Hochschule Kaiserslautern).

Vor- und Nachteile einer Bachelorarbeit im Unternehmen

Die Vorteile einer Bachelorarbeit im Unternehmen liegen auf der Hand (Rahn, 2017). Werden an der Universität in der Hauptsache theoretische Kenntnisse vermittelt, erhält man in einem Unternehmen dagegen Einblicke in deren praktischer Anwendung. Doch was fällt noch ins Gewicht?

Vorteile

Vor allen Dingen lässt es sich bei einer Bachelorarbeit im Unternehmen kaum vermeiden, wertvolle Kontakte zu potentiellen Arbeitgebern zu knüpfen. Das erhöht die späteren Einstiegschancen in den Arbeitsmarkt, selbst dann, wenn es das betreuende Unternehmen nach Studienabschluss nicht wird.

Auch wird bei einer Bachelorarbeit im Unternehmen häufig projektbezogen gearbeitet, was den praxisrelevanten Charakter der Bachelorarbeit noch hervorhebt und sich später meist als dickes Plus im Lebenslauf erweist. Und schließlich machen Studierende, in der Regel erstmals in ihrer Karriere, Bekanntschaft mit dem Berufsalltag, erhalten wertvolle Einblicke in die Unternehmenskultur und lernen viel über unternehmensinterne Strukturen und Abläufe. Auf diese Weise kann der Studierende viel besser abwägen, ob eine Tätigkeit in diesem Unternehmen später in Frage kommt oder nicht.

Nachteile

Man sollte aber auch die andere Seite der Medaille sehen. Ist man Studierender an einer renommierten Universität, steht bei dieser die Reputation als Forschungseinrichtung klar im Vordergrund. Industrienahe externe Abschlussarbeiten nehmen solche Hochschulen eher mit Naserümpfen auf, anstatt sie automatisch zu bejubeln. Man sollte sich also vorab bewusst sein, an welcher Einrichtung man studiert und welches Ansehen dort externe Bachelorarbeiten in einem Unternehmen genießen. Alternativ kann man sich auch fragen, ob eine Zusammenarbeit mit einem Unternehmen nicht auch bei der Masterarbeit möglich wäre.

Ob die Bachelorarbeit im Unternehmen eine sinnvolle Option darstellt, kann letztlich nur der Studierende selbst beantworten. In jedem Fall sollten die Vor- und Nachteile sorgfältig gegeneinander abgewogen werden bevor man sich entscheidet.

Bei alledem sollte man außerdem nicht vergessen: Auch die Bachelorarbeit in einem Unternehmen ist und bleibt eine akademische Leistung, die an der Hochschule erbracht wird, an der man studiert. Es gelten die dortigen Bewertungsmaßstäbe und deren Umsetzung wird von dem dortigen Betreuer eingeschätzt.

Literatur

Briedis, Kolja/Heine, Christoph/Konegen-Grenier, Christiane/Schröder, Ann-Kathrin (2011): Mit dem Bachelor in den Beruf. Hochschul Informations System GmbH, Bundesministerium für Bildung und Forschung und Institut der deutschen Wirtschaft Köln.

Rahn, Horst Joachim (2017): Tipps für eine erfolgreiche Bachelorarbeit, Leipzig.

Schmidt, Olaf (2013): Die Bachelorarbeit im Unternehmen schreiben, Konstanz/München.

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