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Rechtschreibung in der Abschlussarbeit | Tipps und Beispiele

Tipps zur Rechtschreibung in einer Bachelorarbeit und Masterarbeit
Inhalt

Rechtschreibung und Struktur helfen dabei, das eigene Wissen, das man sich über eine lange Zeit angeeignet hat, zu präsentieren. Die Formatierung sollte zusätzlich allen Vorgaben entsprechen. Zudem sollte das das Zitieren keine Professorenwünsche offen lassen. Universitäten haben strenge Richtlinien, was die zulässige Fehleranzahl in der Arbeit, die Formatierung und das Zitieren betrifft. Trotzdem kann es ein nahezu utopisches Unterfangen darstellen, alle Fehler vor der Abgabe auszumerzen. Die folgenden Tipps sollen dabei helfen, die Rechtschreibung in den Griff zu bekommen. Die falschen Formen sind dabei jeweils mit einem *gekennzeichnet*.

Problem Nr. 1 bei der Rechtschreibung: Das oder dass?

Zu den häufigsten Fehlern in der Rechtschreibung gehört die Unterscheidung zwischen „das“ und „dass“. In der Tat kann man bei folgendem Satz ins Grübeln kommen:

„Ich hoffe, das(s) das Buch, das(s) du mir geliehen hast, hilfreich ist.“

Bei dem ersten „das“ handelt es sich um eine Konjunktion (Verbindungswort). Es beantwortet die Frage „Was hoffe ich?“. Die Konjunktion „dass“ wird immer mit zwei s geschrieben. Das zweite „das“ ist der bestimmte Artikel, der mit „Buch“ einhergeht. Das dritte „das“ stellt ein Relativpronomen dar und wird daher nur mit einem s geschrieben. Ob es sich um ein Relativpronomen handelt, kann durch eine einfache Probe festgestellt werden (Vgl. Hoffmann 2010: 59). Wenn es sich mit „welches“, „jenes“ oder „dieses“ ersetzen lässt, schreibt man „das“:

„Ich hoffe, dass das Buch, welches du mir geliehen hast, hilfreich ist.“

Ein ewiges Thema in der Rechtschreibung: D oder t?

Am Ende eines Wortes hört man meist nicht, ob es sich bei dem Laut um ein d oder ein t handelt. Daraus resultieren immer wieder Fehler in der Rechtschreibung. So werden häufig „Standard“ und „Standart“ verwechselt. Ist die Abhandlung des Zitierten nun ein „Standardwerk“ oder ein „Standartwerk“? Abgesehen von dem wohl recht seltenen Fall, dass man sich auf eine spezielle Form der Flagge (Standarte) oder eine besondere Weise des Stehens beziehen will, ist „Standard“ immer richtig.
Dasselbe Problem besteht zwischen den Wörtern „seid“ und „seit“. Auch hier kann man nicht hören, ob es sich um ein d oder ein t handelt. Dennoch sind beide Wörter grundverschieden.

„Seid/t ihr seid/t der letzten Veranstaltung in der Uni gewesen?“

Bei „seid“ handelt es sich um die Pluralform des Verbs „sein“ für die zweite Person Plural („ihr“). Mit „seit“ geht immer eine Form der Zeitangabe einher, ebenso bei „seitdem“. Als kleine Eselsbrücke für die Rechtschreibung kann mich sich hier die Ähnlichkeit zum Wort „Zeit“ merken, das auch auf t endet.

„Seid ihr seit der letzten Veranstaltung in der Uni gewesen?“

Als oder wie – schlechte Rechtschreibung und Grammatik

Bei der Angabe von Vergleichen kann man nach den regeln der Rechtschreibung frei zwischen der Verwendung von „als“ und „wie“ wählen – glauben viele. Das ist aber nicht richtig. Tatsächlich gibt es einen Unterschied zwischen diesen beiden kleinen Wörtern, der beachtet werden sollte. „Als“ wird verwendet, wenn man eine Ungleichheit ausdrücken möchte:

„Ich habe länger in der Bibliothek gelernt als du.“

Dagegen drückt „wie“ eine Gleichheit aus:

„Ich habe ebenso lang in der Bibliothek gelernt wie du.“

Eine sorgfältig formulierte und präzise Bachelorarbeit oder Masterarbeit berücksichtigt auch die kleinen, feinen Unterschiede, die die deutsche Rechtschreibung bzw. Grammatik bereithält (Vgl. auch die Hinweise des Dudens).

Kommafehler in der Abschlussarbeit

Es ist schon erstaunlich wie ein so kleiner Strich durch die Rechtschreibung vielen Menschen das Leben schwermacht. Mit der Einführung der neuen Rechtschreibung sind viele Kommata optional geworden. Das heißt, dass es an vielen Stellen gesetzt werden kann, aber nicht gesetzt werden muss. Dennoch gibt es Fälle, bei denen ein Komma zwingend ist. Dazu gehören Aufzählungen, sofern die einzelnen Teile nicht schon durch „und“, „oder“ oder „sowie“ voneinander getrennt sind:

„Ich kann meine Arbeit zuhause, in der Bibliothek oder in der Uni schreiben.“

Das Komma steht auch vor negativen Konjunktionen. Das sind Verbindungswörter wie „aber“, „jedoch“, „sondern“ und „allein“.

„In der Bibliothek ist es ruhig, aber oft auch sehr voll.“

Einschübe und Erläuterungen werden mit Kommata abgetrennt, wenn sie mit „das heißt“, „nämlich“, „zum Beispiel“, „wie“ und „zwar“ eingeleitet werden (Vgl. auch die Hinweise der Universität Duisburg-Essen).

„Ich suche mir gern ruhige Orte, zum Beispiel eine Bibliothek, zum Lernen.“

Auch Hauptsätze können nach der Rechtschreibung durch Kommata getrennt werden. Allerdings kann die Verständlichkeit unter zu langen Sätzen leiden. Es gibt aber auch Fälle, in denen das Komma schlichtweg nichts zu suchen hat. In den meisten Fällen wird ein Komma falsch gesetzt, weil es sich „richtig anfühlt“. Nach Formulierungen wie „aus gegebenem Anlass“, „meiner Meinung nach“ oder „innerhalb dieser Phase“ neigt man beim Lesen dazu, eine Pause zu machen und könnte daher meinen, ein Komma wäre angebracht. Doch handelt es sich hier nicht um Nebensätze, die mit einem Komma abzutrennen wären. Solchen Formulierungen fehlt dazu das gebeugte Verb.

Die perfekte Rechtschreibung üben

Ein erster wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer guten Rechtschreibung ist das aufmerksame Lesen. Wer konzentriert und in einer angemessenen Lesegeschwindigkeit liest wie etwas richtig geschrieben wird, kann auch selbst richtig schreiben. Bei Unsicherheiten empfiehlt es sich, den Duden zur Hand zu nehmen. Dafür muss man allerdings bereits im Gefühl haben, wenn etwas nicht stimmt. Dieses Gefühl lässt sich antrainieren. Steffi Staaden (2016: 10) hat es so ausgedrückt:

„Das Wichtigste bei der richtigen Schreibung ist jedoch, die Regeln vom Bewusstsein ins Unterbewusstsein zu überführen, um letztlich beim Nachdenken und/oder Nachschlagen Zeit einzusparen. Dies funktioniert aber nur durch ÜBEN, ÜBEN, ÜBEN.“

Allerdings kostet auch das Üben sowie das Nachschlagen Zeit, die oft fehlt, wenn der Abgabetermin gnadenlos näher rückt. Diese Zeit sollte besser in ein professionelles Lektorat der Bachelorarbeit oder Masterarbeit investiert werden, bei dem Ausdruck und wissenschaftlicher Schreibstil auch die Rechtschreibung überprüft wird.

Dieser Artikel kann nur auf eine kleine Auswahl der häufigsten Rechtschreibfehler hinweisen. Eselsbrücken, das Verstehen der Regeln, aufmerksames Lesen und gezielte Übungen helfen dabei, Fauxpas zu vermeiden. Denn es gibt kaum etwas Tragischeres für einen Absolventen als eine gute Arbeit, die aufgrund der mangelhaften Rechtschreibung schlechter bewertet oder gar abgelehnt wird. Es lohnt sich also, das Augenmerk auch auf die sprachliche Richtigkeit der Arbeit zu lenken.

Literatur

Hoffmann, Monika (2010): Deutsch für Studium. Grammatik und Rechtschreibung, Paderborn.

Staaden, Steffi (2016): Rechtschreibung und Zeichensetzung endlich beherrschen: Regeln und Übungen, Paderborn.

Weiterführende Literatur:

Diewald, Gabriele/Habermann, Mechthild/Thurmair, Maria (2015): Grundwissen Grammatik – Fit für den Bachelor, Berlin.

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